Die Ballingmethode ist eine einfache und preiswerte Methode, um das Aquarium mit Kalzium, Magnesium, Karbonaten und Spurenelementen zu versorgen.
Es gibt Mischungen in Pulverform, die man dann selbst mit Osmosewasser ansetzt, oder auch schon fertig hergestellte Lösungen in diversen Online-Shops zu kaufen.
Für den Anfang entschied ich mich für die flüssige Variante, da die schon gleich mit passenden Kanistern mit Zapfhahn geliefert wurden. Es sind 3 verschiedene Lösungen,
• Kanister 1: KALZIUM (Calciumchlorid-Dihydrat + Magnesiumchlorid-Hexahydrat +Strontiumkomplex + Schwermetallkomplex)
• Kanister 2: KH ( Natriumhydrogencarbonat +Jod – Flour Komplex)
• Kanister 3: natriumchloridfreies Meersalz
Bevor man mit Balling beginnen kann, müssen die Wasserwerte optimal eingestellt sein oder werden, das heißt im Klartext:
KH 6-8°dkH
Kalzium 380-450 mg/L
Mg 1200-1400 mg/L
Die Anfangsdosierung sollte täglich bei 10-30 ml /100L liegen. Alle Lösungen sollten zu gleichen Teilen, zeitversetzt direkt ins Becken gegeben werden, damit die Strömung diese gut verteilt.
Die Natriumhydrogencarbonatlösung aus Kanister 2 sollte grundsätzlich nur morgens, vor dem Einschalten der Beleuchtung, wenn der pH-Wert niedrig ist, zugegeben werden. Durch den niedrigen PH-Wert bleibt das Hydrogencarbonat-Ion länger stabil
Die Kalziumlösung aus Kanister 1 dosiert man dann am besten nachmittags oder abends, niemals kurz hinter der Dosierung des Natriumhydrogencarbonates, da es sonst zu Ausfällungen kommt.
Die natriumchloridfreie Meersalzlösung aus Kanister 3 kann danach dosiert werden.
Unter Balling “light” versteht man die Dosierung der Ballingsalze ohne die Spurenelemente. Die Salze werden wie gehabt in unveränderter Menge angesetzt und dosiert, jedoch verzichtet man auf die Zugabe von Spurenelementen.
Diese Variante verwenden wir, da wir andere Spuris in geringerer Dosierung einsetzen. Meist reicht ein regelmäßiger Wasserwechsel, und man kann ganz auf die Zugabe zusätzlicher Spurenelemente im Meerwasseraquarium verzichten.
Wichtig ist in der ersten Zeit, die Wasserwerte regelmäßig zu kontrollieren, je nach Verbrauch wird die Dosis der Ballinglösungen erhöht oder reduziert.
Aber Achtung, die KH sollte nicht über 8°dkH ansteigen, da sonst eine Schädigung der Korallen auftreten kann.
Bei unserem 468L Becken, das seit fast 7 Monaten läuft, und noch nicht vollbesetzt ist mit Korallen, dosiere ich täglich zwischen 50-60 ml pro Lösung. Dies mache ich von Hand. Morgens, bevor ich zur Arbeit gehe, kippe ich das Natriumhydrogencarbonat ins Becken, da ist die Beleuchtung sowieso noch nicht an, und am Nachmittag, wenn ich nach Hause komme, folgen dann die anderen Lösungen.
Das ist wirklich nicht viel Arbeit. Wer in der glücklichen Lage ist, eine Dosieranlage zu besitzen, hat es noch einfacher.
Mich hat die Ballingmethode voll überzeugt, da ich kurz vor dem Kauf eines Kalkrührwerkes stand, weil unsere KH im Becken kontinuierlich sank. Diese Geldausgabe konnte ich mir nun verkneifen! Ebenso die diversen Mittelchen, um die Magnesium- und Kalziumwerte im Becken optimal zu halten.
Praktisch ist auch, das die Ballingflüssigkeiten nicht verderben und sie somit lange haltbar sind..
Natürlich gehört etwas Disziplin dazu, regelmäßig die Wasserwerte zu testen, aber das macht ja eigentlich jeder verantwortungsvoller Aquarianer, nicht wahr?
Petra
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